Ein alter Mann mit zerzaustem Bart, der auf einer Parkbank sitzt und Bier aus der Dose oder Wein aus dem Tetra Pak trinkt – das ist das gängige Bild, das Menschen beim Stichwort „Obdachlosigkeit“ im Kopf haben.
Auch ein vorherrschendes Stereotyp: Wer in einem reichen Land wie Österreich obdach- oder wohnungslos ist, hat seine Situation durch individuelles Versagen selbst verschuldet.
Über 22.000 Menschen sind in Österreich von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen – sie sind nicht nur prekären Situationen ausgesetzt, sondern auch einer Vielzahl an Vorurteilen, mit denen sich diese Wiener Vorlesung beschäftigt.
Elisabeth Hammer im Gespräch über die Situation obdachloser Menschen in Wien und die Macht von Vorurteilen, Stigmatisierung und Scham.
„Scham wird durch den Verzicht auf Vorurteile und durch Hilfe auf Augenhöhe abgebaut.“
Elisabeth Hammer
Mittwoch,
17. November 2021
19.00 Uhr
Brotfabrik, Ankersaal
Absberggasse 27, Stiege 3
1100 Wien
Lesung von Texten zum Thema:
Wolfram Berger
Vortrag von
Elisabeth Hammer, Geschäftsführerin neunerhaus und Obfrau BAWO
Anschließendes Gespräch mit
der Vortragenden und Stefan Prochazka, Ombudsmann Verein LOK, ehemals wohnungslos
Moderation:
Christoph Feurstein
Newsletter-Anmeldung: post@vorlesungen.wien.gv.at
neunerhaus, wurde 1999 gegründet und ist eine Sozialorganisation in Wien. neunerhaus ermöglicht obdachlosen und armutsgefährdeten Menschen ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben mit medizinischer Versorgung, Wohnen und Beratung.
Elisabeth Hammer, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist Geschäftsführerin der Sozialorganisation neunerhaus, Obfrau der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) und Autorin verschiedener Publikationen zum Thema Wohnungslosigkeit. Seit 2019 ist sie Teil der Jury für die SozialMarie, mit der jedes Jahr europäische Projekte für soziale Innovation ausgezeichnet werden.