Die erste Wiener Woche der Würde soll den Begriff der Würde in die öffentliche Wahrnehmung rücken. Der Abschlussvortrag findet in Kooperation mit den Wiener Vorlesungen statt und setzt sich mit dem Verhältnis von Menschenwürde und Menschenrechten auseinander. Obwohl beide Konzepte aus der Aufklärung stammen, haben sie sich unabhängig voneinander entwickelt.
Nicht jede Verletzung von Menschenrechten stellt auch einen Angriff auf die Menschenwürde dar, sondern nur Praktiken, welche auf die Entmenschlichung, Ausbeutung und Erniedrigung des Menschen als autonomes Subjekt mit freiem Willen abzielen. Dazu gehören insbesondere die Sklaverei und vergleichbare Formen der wirtschaftlichen Ausbeutung des Menschen, Armut, Folter, Misshandlung, Körper- und Todesstrafe, systematische Diskriminierung und gewisse Möglichkeiten der Biomedizin. Diesen Praktiken ist die Ohnmacht und Wehrlosigkeit der Opfer gemeinsam, während die Menschenrechte auf deren „Empowerment“ gerichtet sind.
Samstag,
5. Mai 2018
16.30 Uhr
Weitsicht Cobenzl
Bus 38A, Haltestelle Cobenzl
1190 Wien
Begrüßung:
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport
Vortrag:
Manfred Nowak, Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien
Moderation:
Katha Schinkinger, Directrice Habibi & Hawara
Unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Manfred Nowak ist Professor für Menschenrechte an der Universität Wien, wissenschaftlicher Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte und Generalsekretär des Global Campus of Human Rights in Venedig. Er ist Autor von vielen Büchern und wissenschaftlichen Artikeln im Verfassungs- und Völkerrecht und war Professor an den Universitäten Utrecht, Lund, Genf und Stanford. Als international renommierter Menschenrechtsexperte war er Richter an einem Gerichtshofs für Menschenrechte in Sarajevo, UNO-Experte für Verschwundene und UNO-Sonderberichterstatter über Folter. Derzeit leitet er die globale UNO-Studie über Kinder in Haft.