Marjorie Perloff war bei der Emigration ihrer Familie erst sechs Jahre alt. Dennoch erinnert sie sich sehr gut daran, brauchte aber Jahre, um zu verstehen, was das für ihre Eltern und die zahlreichen Verwandten und Freunde bedeutete.
In ihrer Wiener Vorlesung in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek und der Wiener Kreis Gesellschaft spricht Marjorie Perloff über die allgemeine Tragweite dieser Emigration, die einen enormen Kulturverlust für die bemerkenswerte Wiener Gesellschaft der Zwischenkriegszeit darstellte.
Obwohl kein Emigrant im eigentlichen Sinn ist es reizvoll darüber nachzudenken, warum Ludwig Wittgenstein sein Werk nicht im Wien der 1930er-Jahre hätte realisieren können und dass die Rolle des Außenseitertums auch ein Privileg sein kann.
Marjorie Perloff musste im Jahre 1938 vor den Nazis mit ihrer Familie in die USA fliehen, wo sie eine außerordentliche akademische Karriere erlebte. Derzeit ist sie emeritierte Professorin für Geisteswissenschaften an der Stanford University. 2016 erhielt sie das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck. Sie ist Autorin zahlreicher, in viele Sprachen übersetzter Bücher und hunderter Artikel über Literatur, Poesie und Poetik des 20. und 21. Jahrhunderts. Daneben intensive Beschäftigung mit Ludwig Wittgenstein und seinem Werk.
Freitag
11. Juni 2021
19.00 Uhr – ONLINE
Live aus dem Palais Mollard
Vortrag von
Marjorie Perloff, emeritierte Professorin und Wittgenstein-Forscherin
Anschließendes Gespräch:
Friedrich Stadler, Universitätsprofessor i.R., mit Marjorie Perloff
Moderation:
Günter Kaindlstorfer, Journalist, Kulturkritiker und Autor
Keine Anmeldung notwendig!
Mit Live Stream: https://www.facebook.com/events/544223276575407/
Newsletter-Anmeldung:
post@vorlesungen.wien.gv.at
Internationale Konferenz „Wittgenstein und der Wiener Kreis – Nach 100 Jahren“
Universität Wien, 10.–12. Juni 2021:
https://wittgenstein2021.univie.ac.at/